Handy-Sicherheit – wie kann ich mein Smartphone schützen?
SIM- und Bildschirmsperre als Basisschutz für Ihr Smartphone
Grundsätzlich gibt es keinen Grund, auf die Einrichtung von SIM- und Bildschirmsperre zu verzichten. In Kombination mit einer Tastensperre schützt Letztere vor unerlaubten Handyzugriffen. Zeitgleich wird verhindert, dass sich die Funktionen des Telefons in der Hosen- oder Handtasche verselbstständigen.
Gerade bei der Bildschirmsperre nützen aber eine einfache Wischgeste oder ein geometrisches Entsperrmuster recht wenig, um das Smartphone zu schützen. Schon bei leicht fettigem Display lässt sich das Muster nämlich ganz einfach nachvollziehen. Zudem ist die großflächige Entsperrtechnik nur unzureichend vor neugierigen Blicken geschützt. Deutlich besser ist deshalb eine PIN- oder Passwortsperre, um die Handy-Sicherheit zu erhöhen. Die vierstellige PIN schützt, ähnlich wie bei einer EC-Karte, ziemlich zuverlässig vor Fremdnutzung Ihres Smartphones. Noch geeigneter ist allerdings eine Passwortsperre. Ein sicheres Passwort aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen garantiert hohe Datensicherheit – nicht nur auf dem Handy. Besonders vorhersehbare Entsperrwörter wie „Passwort“, „123456“ oder „Admin“ sollten Sie allerdings tunlichst vermeiden, wenn Sie Ihr Smartphone schützen möchten. Viele Handys verfügen inzwischen über Fingerabdrucksensoren oder Gesichtserkennung zur Geräteentsperrung, was einen Code nicht zwingend ersetzen, sondern eher ergänzen sollte.
Weitere Tipps rund um SIM-, Tasten- und Bildschirmsperre:
- SIM-Sperre und PIN-Code sollten niemals identisch sein.
- Nutzen Sie bei modernen Smartphones die einfache und sichere Sperrfunktion per Fingerprint, Augenscanner oder Gesichtserkennung.
- Achten Sie darauf, dass Sie bei der Eingabe Ihres Passwortes nicht beobachtet werden.
- Reinigen Sie nach Nutzung geometrischer Entsperrmuster regelmäßig Ihr Display.
Smartphone schützen: WLAN, Bluetooth und NFC sicher nutzen
Ja, die vielen verschiedenen Verbindungsmöglichkeiten für Smartphones sind unfassbar praktisch – allerdings nicht nur für Sie. Denn: Sie tun viel für die Handy-Sicherheit, wenn Sie diese Schnittstellen nur aktivieren, wenn diese tatsächlich benötigt werden. Per WLAN oder Bluetooth können Datendiebe relativ leicht den Speicher Ihres Handys anzapfen – unliebsame Überraschungen wären hier die Folge. Vor allem Near Field Communication (NFC) – die auch für drahtlose Bezahlvorgänge genutzt werden kann – ist potenziell ein Sicherheitsrisiko. Hacker können Apps nutzen, um die NFC-Daten Ihres Handys (oder Ihrer NFC-Bankkarte) auszulesen. Dazu müssen sie lediglich nah genug an Ihre NFC-Quelle herankommen.
Ganz ähnlich verhält es sich mit dem Ortungsdienst GPS. Hierüber informieren sich Kriminelle, wann Menschen im Urlaub oder auf Dienstreise sind und ihre Wohnung leer steht. Folglich sollten Sie die GPS-Funktion Ihres Smartphones wirklich nur dann anschalten, wenn Sie sie dringend benötigen. Bereits mit diesen einfachen Verhaltensweisen können Sie Ihr Smartphone gut schützen. Abgesehen davon verlängern Sie bei abgeschaltetem WLAN, Bluetooth und NFC auch noch maßgeblich die Akkulaufzeit.
Weitere Sicherheitstipps zu WLAN, Bluetooth & Co.:
- Loggen Sie sich grundsätzlich nur manuell in kostenlose WLAN-Hotspots ein. Nutzen Sie dabei ausschließlich Hotspots, denen Sie auch vertrauen – z. B. den Servicediensten Ihres Mobilfunkanbieters. Eine automatisierte Verbindungsaufnahme öffnet Cyberkriminellen Tür und Tor.
- Nutzen Sie Hotspots niemals für sensible Handy-Anwendungen, wie z. B. Online-Banking. Es besteht die Gefahr, dass Hacker Ihre Bankdaten über das öffentliche Netz ausspionieren können.
- Wenn Sie mit Ihrem Smartphone per Tethering einen eigenen Hotspot einrichten, versehen Sie diesen unbedingt mit einem Passwortschutz. Senden Sie Ihre Daten zudem möglichst in verschlüsselter Form – entweder per WPA oder WPA2 oder per Datentunnel im Virtual Private Network (VPN).
- Verbinden Sie zwei Bluetooth-Geräte niemals dort, wo sich viele Menschen aufhalten. Auch Orte mit kostenfreiem WLAN sollten Sie meiden. Denn hier ist die Handy-Sicherheit besonders wenig gegeben. Datendiebe könnten im Moment der Gerätekopplung buchstäblich „dazwischenfunken“.
Handy Sicherheit – Risiken in Software und Betriebssystem eliminieren
Auch die Smartphone-Hersteller haben längst den Kampf gegen Hacker, Viren und Diebstahl aufgenommen und ihren Geräten dafür nützliche Extras spendiert, um die Handy-Sicherheit zu erhöhen. Leider sind viele davon nicht standardmäßig eingeschaltet, sodass Sie als User selbst einige Stellschrauben bedienen sollten, um Ihr Smartphone zu schützen.
Zunächst ist es wichtig, das Betriebssystem Ihres Smartphones immer auf dem neuesten Stand zu halten. Es ist äußerst ratsam, aktuelle Sicherheits- und Systemupdates umgehend zu installieren. Da der turnusmäßige Rollout solcher Updates manchmal etwas Zeit braucht, sollten Sie regelmäßig manuell Ihr Handy auf verfügbare Neuerungen checken, um die Handy-Sicherheit immer auf dem aktuellen Stand zu halten.
Installierte Apps aktualisieren sich gerne und häufig eigenständig. Sicherheitsexperten empfehlen, Apps nicht aktualisieren zu lassen. Zu schnell verlieren User dabei den Überblick über erlaubte Zugriffe und Berechtigungen. Hand aufs Herz – möchten Sie, dass eine Spiele-App Ihr Adressbuch ausliest und auf Kamera und Mikrofon zugreifen kann? Achten Sie deshalb verstärkt darauf, ob Apps lediglich die Berechtigungen besitzen, die für die Funktionen der Software auch wirklich notwendig sind. In neueren Android- und iOS-Versionen können Sie zuvor vergebene Berechtigungen auch manuell wieder entfernen.
Weitere Security-Tipps zu Software und Betriebssystem:
- Viele moderne Smartphones bieten die Möglichkeit, den internen Speicher zu verschlüsseln. Nutzen Sie diese Funktion, um Datendiebe von Ihrer Software und Ihren persönlichen Daten fernzuhalten.
- Installieren Sie unbedingt einen Virenscanner! Im Internet gibt es viele gute Programme, die auch in der Gratisversion schon einen ansehnlichen Schutz bieten.
- Laden Sie nicht jede beliebige App auf Ihr Handy, sondern prüfen Sie vor dem Download, welche Zugriffe diese App beim Ausführen erhält. Seien Sie misstrauisch, wenn eine App zu viele Berechtigungen fordert. Auch in den offiziellen App-Stores von Google, Apple und Microsoft tummelt sich Mal- und Adware. Im schlimmsten Fall lassen Sie mit der Installation zu, dass Hacker Ihr Gerät fernsteuern oder in Ihrem Namen kriminelle Machenschaften ausüben.
- Öffnen Sie niemals E-Mails und Dateien von unbekannten Quellen. Selbst in Instant-Messaging-Diensten wie WhatsApp oder Facebook-Messenger sind Hacker äußerst aktiv. Interagieren Sie hier deshalb nur mit vertrauenswürdigen Personen.
- Erstellen Sie regelmäßig Back-ups Ihrer Software und Daten. Sicherster Speicherplatz dafür ist der interne Datenträger Ihres Computers. Die automatische Speicherung per Cloudservice ist zwar ungemein praktisch, birgt allerdings auch einige Gefahren in Bezug auf Datenschutz und Datensicherheit.
Wie Sie feststellen, lässt sich beim Smartphone die Sicherheit mit wenigen Tipps und Handgriffen erhöhen. Wenn Sie nun noch mit gesundem Menschenverstand beim Surfen und App-Kauf agieren, sind Sie vor unliebsamen Überraschungen weitestgehend gefeit. Absolute Sicherheit wird es wahrscheinlich aber nicht geben.
Tipp
Wenn Sie Ihr Handy verkaufen möchten, löschen Sie vorher unbedingt alle sensiblen Informationen und Daten. Dazu gehören neben dem Adressbuch, SMS und MMS auch WhatsApp-Chats, Gesprächsverläufe, Fotos und Videos. Dazu gehört auch fachgerechte Entsorgung der SIM-Karte.