Bausparvertrag – so funktioniert Bausparen

Bausparen ist bei den Deutschen beliebt wie eh und je. Sei es für die Finanzierung eines Hausbaus oder schlicht als Geldanlage: Ein Bausparvertrag eignet sich für ganz unterschiedliche Zwecke. Doch wie funktioniert Bausparen im Detail? Was gilt es rund um den Bausparvertrag zu wissen? Wir nehmen uns dem Thema in aller Ausführlichkeit an. Vorab: Prinzipiell gliedert sich der Bausparvertrag in drei Phasen: die Sparphase, die Zuteilungsphase und die Darlehensphase. Wir haben diese drei Bausteine der Finanzierung für Sie näher unter die Lupe genommen.

Unsere Empfehlung

BHW Bausparen

1. Die Sparphase für den Eigenkapitalaufbau

Vor dem Abschluss eines Bausparvertrages müssen Sie die Bausparsumme, den Darlehenszins und den Tilgungsbetrag festlegen, die Sie sich für die Darlehensphase wünschen. Überlegen Sie sich genau, wie viel Geld Sie benötigen. Berücksichtigen Sie dabei neben den Kosten für die Immobilie auch Ihr vorhandenes Eigenkapital. Sie können sich natürlich auch schon in jungen Jahren für einen Bausparvertrag entscheiden, ohne überhaupt ein konkretes Bauvorhaben geplant zu haben. 

Wie der Bausparvertrag funktioniert

Beim Vertragsabschluss entsteht eine Gebühr. Diese liegt in der Regel zwischen einem und 1,6 Prozent der Bausparsumme. Schließen Sie beispielsweise einen Bausparvertrag über 30.000 Euro ab, ergibt sich bei einer Gebühr von einem Prozent eine Summe von 300 Euro. Nach dem Abschluss des Bausparvertrags beginnt automatisch die Sparphase.

Während dieser ersten Etappe zahlen Sie regelmäßig eine von Ihnen gewählte Summe ein. Ob Sie monatlich, viertel- oder halbjährlich zahlen möchten, entscheiden Sie ganz nach Ihren persönlichen Vorstellungen. Zusätzlich können Sie den einzuzahlenden Betrag durch vermögenswirksame Leistungen oder staatliche Förderungen aufstocken.

Die Guthabenzinsen richten sich nach dem Leitzins – dieser ist aktuell sehr niedrig. In der Sparphase erhalten Sie als Bausparer daher momentan etwa 0,1 bis 0,5 Prozent Zinsen auf Ihr Guthaben (Stand Dezember 2019). Der Guthabenzins unterscheidet sich von Bausparkasse zu Bausparkasse und ist abhängig vom gewählten Tarif. Beachten Sie zudem entstehende Kontoführungsgebühren. Während der Sparphase können Sie Ihre Sparrate jederzeit anpassen, sollten sich beispielsweise Änderungen in Ihrem Einkommen ergeben. 

2. Die Zuteilungsphase

Wenn Sie etwa 30 bis 50 Prozent der Bausparsumme angespart haben und Ihr Vertrag eine bestimmte Bewertungszahl erreicht hat, wird Ihnen Ihr Bausparvertrag in der Regel zugeteilt. Die Bewertungszahl regelt die gerechte Verteilung und die Reihenfolge der Zuteilung, denn alle Bausparer einer Kasse zahlen in denselben Topf ein, aus dem parallel die Bauspardarlehen finanziert werden. Um Ein- und Auszahlungen im Gleichgewicht zu halten, kann monatlich nur ein bestimmter Darlehensbetrag ausgezahlt werden. Die Höhe der Mindestbewertungszahl für die Zuteilungsreife ist im Bausparvertrag geregelt.

Wenn seit Abschluss des Bausparvertrags mindestens 18 Monate vergangen sind, erreichen Sie die Zuteilungsphase.

Sie können sich dann entscheiden, ob Sie Ihr Guthaben und die staatlichen Prämien ausbezahlt haben möchten oder ob Sie das Bauspardarlehen für Ihr Wohneigentum nutzen wollen. In diesem Fall wird Ihnen von Ihrer Bausparkasse die Bausparsumme (Sparguthaben + Darlehen) ausgezahlt.

Sie können die Zuteilungsphase durch Sonderzahlungen verkürzen. 

3. Die Darlehensphase

Mit dem Übergang in die Darlehensphase zahlt Ihnen die Bausparkasse das Darlehen zusammen mit Ihrem bereits angesparten Guthaben aus – Sie erhalten somit Ihre Bausparsumme. Nach Inanspruchnahme des Darlehens zahlen Sie diese in monatlichen Zins- und Tilgungsraten zurück, wobei die Höhe der Tilgungsrate von Ihnen gewählt werden kann. Die Höhe des monatlichen Tilgungsbeitrages, der gewählte Darlehenszins und die Darlehenshöhe bestimmen dann die Tilgungslaufzeit. Die Dauer der Darlehensphase ist wiederum abhängig vom jeweiligen Bauspartarif.