Heizung austauschen – frühzeitig planen, mehr sparen!

Der Heizungs­tausch ist eine wirkungs­volle Maß­nahme zur ener­getischen Sanierung. Wenn Sie Ihre alte Öl­heizung zum Beispiel gegen eine neue Pellet­heizung aus­tauschen, sparen Sie Energie im Haushalt und be­heizen Ihr Haus klima­freundlicher. Damit die Heizungs­moder­nisierung gelingt, sind einige wichtige Punkte zu beachten – von der rich­tigen Anlage passend zum Gebäude über die Förder­bedingungen bis hin zur Energie­beratung. Nachfolgend finden Sie Tipps, die Sie unterstützen können.

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Wann sollte ich eine Heizung wechseln?

Energie­kosten senken, Wohn­komfort verbessern, klima­neutral heizen – es gibt viele gute Gründe, die in die Jahre gekommene Öl- oder Gas­heizung aus­zu­tauschen. Oftmals ist ein Heizungs­aus­tausch längst über­fällig: Denn viele Geräte ent­sprechen nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik, auch wenn sie noch funktions­tüchtig sind. Diese Heizungs­anlagen sind nicht nur schlecht für die Klima­bilanz, sie ver­ur­sachen auch hohe Betriebs­kosten. Ins­besondere an­gesichts steigender Energie­preise für Gas und Öl gewinnt das Thema aktuell mehr an Brisanz.

Dennoch scheuen manche Haus­eigen­tümer zunächst Auf­wand und Kosten. Eine Heizungs­sanierung auf die lange Bank zu schieben, ist allerdings riskant: Wenn die alte Heizung den Geist aufgibt, geraten Sie unter Zeitdruck – und müssen aus der Not heraus möglicher­weise mehr für Ihre neue Heizung bezahlen, als eigent­lich nötig. Denken Sie also lieber früh­zeitig über eine neue Heizungs­anlage nach, um den opti­malen Zeitpunkt nicht zu verpassen.

Ein Heizungs­tausch ist in vielen Fällen aus öko­nomischen und öko­logischen Kriterien sinnvoll – dafür gibt es ver­schiedenen Anzeichen:

  • Die Heizungsanlage ist älter als 15 Jahre.
  • Defekte treten häufiger auf.
  • Benötigte Ersatzteile sind teuer und schwerer zu beschaffen.
  • Ihr Jahres­energie­verbrauch steigt an.
  • Die Brenn­stoff­kosten verteuern sich.
  • Ihre Wohn­räume und das Warm­wasser werden nicht richtig warm.
  • Die Heizungs­größe passt nach einer Gebäude­sanierung nicht mehr zum Haus.

Gut zu wissen: Für einige Alt­anlagen ist eine Heizungs­moder­nisierung sogar gesetzlich vor­ge­schrieben. Eine Kurz­zusammen­fassung des Gebäude­energie­gesetzes finden Sie beim Bundes­minis­terium für Wirt­schaft und Klima­schutz.

Tipp

Das Früh­jahr und der Sommer sind ideale Zeit­punkte für eine Sanierungs­planung. Damit haben Sie aus­reichend zeitlichen Vorlauf, um Förderungen zu be­antragen und die Heizungs­sanierung bis zum Herbst fertig­zu­stellen.

Welche Heizung ist für mein Haus geeignet?

Wärme­pumpe, Holz­pellets, Gas-Brenn­wert­technik oder vielleicht doch Solar­thermie – wenn Sie Ihre Heizung ersetzen, haben Sie die Wahl zwischen ver­schiedenen Systemen. Für die Kauf­ent­scheidung spielt es unter anderem eine Rolle, welche Leistung Sie für Ihr Wohn­gebäude benötigen und was Ihre persönlichen An­sprüche sind. Welche Heizung zu Ihrer Immobilie passt, ist daher immer für jeden Einzel­fall individuell zu bewerten. Wenn Sie sich beispiels­weise er­neuer­bare Wärme wünschen und eine un­beschattete Dach­fläche haben, eignet sich eventuell ein thermisches Solar­system.

Ein wichtiger Punkt ist der Sanierungs­zustand Ihres Hauses: Sofern das Haus nur schlecht gedämmt ist, empfiehlt es sich häufig, die Immobilie erst zu sanieren. Damit stoppen Sie Energie­verluste und können Ihre neue Heizungs­anlage optimal dimen­sionieren – das Stich­wort lautet hier Heiz­last­berechnung. Wenn die Heizung zu groß ausgelegt ist, ver­braucht sie unnötig Energie.

Tipp

Fossile Energie­träger wie Gas oder Öl sind fürs Heizen nicht per se schlecht. Da Heiz­geräte heute deutlich um­welt­freundlicher und spar­samer arbeiten, kommen auch „klassische“ Systeme infrage. Wenn Sie beispiels­weise den veralteten Kessel Ihrer Öl­heizung aus­tauschen und einen energie­effizienten Öl-Brenn­wert­kessel anschaffen, gewinnen Sie mehr nutzbare Wärme hinzu. Dadurch senken Sie spürbar Ihre Heiz­kosten. Allerdings ist ein Austausch nur noch bis 2025 möglich! Zudem stellt sich die Frage, ob dies aufgrund der aktuellen Lage hinsichtlich der Belieferung mit Gas oder Öl sinnvoll ist.

Heizung austauschen – Kosten und Unterschiede bei den Systemen

Mit der folgenden Übersicht geben wir Ihnen einen kurzen Über­blick über die unter­schiedlichen Heizungs­arten mit ihren Kosten. Die Kosten sind als Richt­werte zu sehen und geben eine grobe Orien­tierung

(Quelle: Internetrecherche, Anschaffungskosten sind als Richtwerte zu sehen)

Heizungstechnik Besonderheiten Anschaffungskosten 
Gas-Brennwerttechnik
  • gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • geeignet für Häuser ohne Keller
  • Gasanschluss nötig
etwa 7.000 bis 11.000 €
Öl-Brennwerttechnik
  • gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Öltank bzw. entsprechender Platz nötig
  • Entwicklung der Brennstoffpreise unsicher
etwa 3.000 bis 6.000 €
Hybridsysteme
  • zwei Wärmeerzeuger (konventionell und erneuerbar)
  • höhere Anschaffungskosten, dafür günstigere Betriebskosten
etwa 10.000 bis 30.000 €
Pelletheizung
  • Brennstofflager und Platz für Pufferspeicher erforderlich
  • größere Investitionskosten
etwa 17.000 bis 25.000 €
Wärmepumpe
  • Umweltenergie zur Wärmegewinnung
  • Wärmequelle abhängig von lokalen Gegebenheiten (z. B. Erdreich, Wasser, Eisspeicher)
  • natürliche Kühlung im Sommer möglich
etwa 12.000 bis 25.000 €
Solarthermie
  • Sonnenenergie zur Warmwasserauf-bereitung und Heizungsunterstützung
  • entsprechende Dachflächen für Sonnenkollektoren erforderlich
etwa 5.000 bis 12.000 €

Tipp

Nehmen Sie in jedem Fall eine Fach­beratung durch unab­hängige Energie­berater in An­spruch. Mit der Er­neuerung Ihrer Heizung treffen Sie oftmals eine lang­fristige Ent­scheidung– deshalb ist es umso wichtiger, dass Ihre Heizungs­anlage sowohl zu Ihren Bedürf­nissen als auch zum Gebäude passt.

Heizung austauschen – Förderung und Finanzierung

Die Kosten für eine neue Heizungs­anlage sind nicht unerheblich – ein größeres Budget brauchen Sie vor allem, wenn Sie sich für erneuer­bare Energien ent­scheiden. Aus diesem Grund ist die richtige Finan­zierung ein Muss: In diesem Punkt kommt es auf einen durch­dachten Mix aus Kredit und Förder­mitteln an.

Tipp

Es ist nicht schwer, etwas für den Geld­beutel und gleich­zeitig für den Um­welt­schutz zu tun. Mit der Initiative Heizungs­tausch leicht gemacht unter­stützen wir Sie dabei – nicht nur Energie­kosten zu sparen, sondern auch das Klima zu schützen.

Welche Fördermittel gibt es für eine neue Heizung?

Wenn Sie Ihre Heizung aus­tauschen, unterstützt Sie der Staat mit In­vestitions­zu­schüssen und zins­günstigen Krediten – damit lassen sich die An­schaffungs­kosten deutlich senken.

Die Bundes­förderung für energie­effiziente Gebäude (BEG) bietet dafür beispiels­weise folgende Förder­programme an:

  • Die KfW-Kredite 261 und 262 sind auch für einzelne ener­getische Maß­nahmen (zum Beispiel Heizungs­tausch) mit bis zu 60.000 Euro Kredit je Wohn­einheit erhältlich.
  • Der KfW-Zuschuss 461 steht für die Sanierung bestehender Immo­bilien zum Effizienz­haus zur Verfügung (beispiels­weise ener­getische Sanierung inkl. Dämmung und neuer Heizung).
  • Der KfW-Zuschuss 433 ist speziell für den Einbau von Brenn­stoff­zellen­systemen vorgesehen.
  • Einen BAFA-Zuschuss gibt es für moderne Anlagen zur Wärme­gewinnung, darunter Gas-Hybrid­heizungen und Solar­thermie­anlagen. Eine Aus­tausch­prämie erhalten Sie, wenn Sie Ihre alte Öl­heizung aus­tauschen und zum Beispiel durch eine Wärme­pumpe ersetzen. Damit ist eine Förderung von bis zu 45 Prozent der Investitions­kosten möglich.

Tipp

In der Regel müssen die Förder­gelder vor Beginn der Moder­nisierung beantragt und bewilligt werden. Wir unter­stützen Sie dabei, die richtige Finan­zierung zu finden.