Mit­arbeiter­zufrieden­heit er­fassen – wie geht das?

Zufriedene Mit­arbeiter:innen sind pro­duktiver, treten kunden­orientierter auf, melden sich seltener krank und bleiben ihrem Arbeit­geber länger treu. Damit die Geschäfte laufen, sind ein gutes Betriebs­klima und eine glück­liche Beleg­schaft daher das A und O. Wie aber können kleine Unter­nehmen die Mit­arbeiter­zufrieden­heit im Betrieb erfassen? Lesen Sie hier, welche Möglich­keiten es gibt – und wie Sie sich als attrak­tiver Arbeit­geber etablieren.

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Wie wichtig ist Mit­arbeiter­zufrieden­heit?

Wes­halb glück­liche Mit­arbeiter:innen die besseren Mit­arbeiten­den sind, dafür gibt es einfache Gründe. Wer bei der Arbeit zufrieden ist, kann mehr leisten und fühlt sich mit seinem Unter­nehmen enger verbunden. Wie stark Wohl­befinden im Job und Unter­nehmens­erfolg mit­einander ver­knüpft sind, haben bereits mehrere Studien zur Mit­arbeiter­zufrieden­heit belegt. Die renommierte Uni­versität Oxford bestätigte mit der Studie „Does Employee Hapiness have an Impact on Produc­tivity“ („Nimmt Mit­arbeiter­zufrieden­heit Einfluss auf die Produk­tivität?“) kürzlich Folgendes: Wenn sich die Mit­arbeiter:innen glück­lich fühlten, erzielten sie in diesen Wochen rund 13 Prozent mehr Verkaufs­abschlüsse. Das per­sönliche Wohl­befinden hat somit er­heblichen Einfluss auf die Leistung. Im Umkehr­schluss bedeutet das: Für Unter­nehmen stellt glück­liches Personal der Schlüssel zum Erfolg dar und sollte daher fest in den Unter­nehmens­werten verankert sein.

Gerade für kleine Unter­nehmen hat das Thema Mit­arbeiter­zufrieden­heit eine große Brisanz. Denn den Fach­kräfte­mangel bekommen diese Betriebe besonders zu spüren. KMU sind im War for Talents („Kampf um Talente“) generell schlechter posi­tioniert als Kon­zerne, obwohl sie durch­aus interessante Arbeits­stellen bieten. Deshalb ist es für sie umso wichtiger, die Chance zu nutzen und sich durch ihre positive Unter­nehmens­kultur eine gute Start­position zu sichern.

Wie lässt sich Mit­arbeiter­zufrieden­heit messen?

Es exis­tieren mehrere ein­fache Wege, um die Mit­arbeiter­zufrieden­heit und damit auch die Produk­tivität zu steigern. Bevor Sie aller­dings einen Tisch­kicker auf­stellen, ein flexibles Arbeits­zeit­modell ein­führen und der­gleichen, steht eine bren­nende Frage im Raum: Wie zu­frieden sind Ihre Mit­arbeiter und Mit­arbeiter­innen? Wenn Sie die Be­dürf­nisse Ihrer Beleg­schaft kennen, fällt es Ihnen leichter, gezielt darauf ein­zu­gehen. Der Status quo hilft Ihnen also dabei, wirk­same Maß­nahmen zur Steigerung der Mit­arbeiter­zufrieden­heit ab­zu­leiten.

Die Zu­frieden­heits­ab­frage stellt ins­be­sondere für kleine Be­triebe eine Heraus­forderung dar. Während große Arbeit­geber turnus­mäßig eigene Mit­arbeiter­be­fragungen durch­führen, fehlt es in kleinen Firmen oft­mals es an Kapa­zitäten und Know-how. Wer nur wenig Personal be­schäftigt, kann dennoch mit den richtigen Tools und Maß­nahmen die Stimmung am Arbeits­platz erfassen.

#1 Mit­arbeiter­zu­frieden­heit durch Kenn­zahlen messen

Personal­kenn­zahlen können als auf­schluss­reicher Indi­kator für die Mit­arbeiter­zufrieden­heit dienen. Die quanti­tativen Kenn­zahlen geben Ihnen zwar kein direktes Feed­back im Sinne von „Was wün­schen sich meine Mit­arbeiter und Mit­arbeiter­innen?“. Mit­hilfe der Daten­erhebung lässt sich trotz­dem fest­stellen, wie es um die Stimmung der Beleg­schaft bestellt ist. Diese Kenn­zahlen sind in gewissem Maße aus­sage­kräftig, was die Zu­frieden­heit der Beleg­schaft angeht:

  • Fehl­tage – Wenn Mit­arbeiter:innen häufiger er­kranken als zuvor, sind sie möglicher­weise aus­gebrannt und unzu­frieden.
  • Fluk­tuations­rate – Falls Personal ständig kommt und geht, spricht dies nicht gerade für eine hohe Mit­arbeiter­zufrieden­heit.
  • Über­stunden­quote – Eine hohe Be­lastung am Arbeits­platz hängt häufig mit Frust im Job zusammen.
  • Anzahl der Kündi­gungen – Eine Kündi­gungs­welle seitens der Mit­arbeiten­den ist für Unter­nehmen immer ein Warn­signal.
  • Fehler­rate – Un­zu­friedene Mit­arbeiter und Mit­arbeiter­innen sind weniger enga­giert und machen daher mehr Fehler.

Tipp

Erfassen Sie diese Kenn­zahlen in regel­mäßigen Ab­ständen, um even­tuelle Ab­weichungen zu erkennen. Einige Kenn­zahlen bilden erst im Zeit­verlauf ein klares Bild zur Situation ab. Ein Bench­marking-Ver­gleich mit anderen Unter­nehmen aus Ihrer Branche ist nützlich, um die eigenen Ergeb­nisse besser zu werten.

#2 Feed­back­ge­spräche als „Stimmungs­barometer“ nutzen

Mit­arbeiter­ge­spräche finden in vielen Be­trieben maximal ein­mal im Jahr statt. Da­durch ver­schenken Arbeit­geber aller­dings die Mög­lich­keit, ihr Per­sonal um Feed­back zu bitten. Denn die Ge­spräche können auch dazu dienen, mehr über die Stim­mung im Team und die Wünsche des Mit­arbeiten­den zu erfahren. Voraus­setzung dafür ist ein ver­trauens­volles Ver­hältnis zwischen Vor­gesetz­tem und Mit­arbeitern sowie Mit­arbeiter­innen.

#3 Mit­arbeiter­zu­frieden­heit erfassen mit Feed­back-Tools

Nicht jeder Mit­arbeiter und jede Mit­arbeiterin fühlt sich wohl dabei, bei einem Vier-Augen-Ge­spräch aus dem Näh­käst­chen zu plau­dern. Um ehr­liches Feed­back zu be­kommen, sind voll­ständig a­no­ny­mi­sier­te Be­fragungen er­gän­zend zu Feed­back­ge­sprächen daher oftmals eine sinn­volle Lösung. Hierfür stehen Be­trieben pro­fessionelle Online-Tools zur Ver­fügung, die eine digitale Mit­arbeiter­be­fragung er­mög­lichen. Achten Sie bei der Wahl des An­bieters darauf, ob dieser die not­wen­digen Daten­schutz­be­stim­mungen er­füllt und wo die Daten ge­speichert werden. Prak­tisch sind außer­dem Frage­bögen, die sich an den eigenen Betrieb an­passen lassen.

Wie kann ich die Mit­arbeiter­zu­frieden­heit steigern?

Gleich die wichtig­ste Er­kennt­nis vor­weg: Mit­arbeiten­de können unter­schied­liche Be­dürf­nisse haben – einer wünscht sich mög­lichst viel Flexi­bi­li­tät bei den Arbeits­zeiten, für andere muss die Arbeit sinn­stiftend ein. Unter­nehmen mit kleinen Teams haben es in diesem Punkt oft­mals leichter, indi­vi­du­ell auf ihre Mit­arbeiter:innen ein­zu­gehen. Haben Sie daher ein offenes Ohr für Ihre Beleg­schaft und zeigen Sie Ihrem Personal, dass Ihnen die Wünsche und Bedürf­nisse jedes ein­zelnen Team­mit­glieds am Herzen liegen – damit schaffen Sie einen ersten wichtigen Grund­stein für ein posi­tives Betriebs­klima.

Darüber hinaus bieten sich mehrere Strate­gien für mehr Mit­arbeiter­zu­frieden­heit an, die Sie auf Ihr Unter­nehmen zu­schneiden können:

  • Team­building trägt in viel­facher Hin­sicht dazu bei, dass sich Mit­arbeiter:innen zu­friedener fühlen. Die Aktivi­täten fördern die Kommu­nikation zwischen Kollegen wie Kolleginnen und können zwischen­mensch­liche Prob­leme aus dem Weg räumen. Mit­arbeiten­de werden dabei aus ihrem all­täglichen Arbeits­umfeld heraus­geholt und ver­bringen im Team mit­einander eine schöne Zeit. Team­building stärkt dadurch auch die Moti­vation und baut Stress ab.
  • Eine aus­ge­glichene Work-Life-Balance gehört für viele Bewer­ber und Bewer­berinnen heute zu den Top-Kriterien bei der Job­wahl. Er­möglichen Sie es Ihren An­gestellten, beispiels­weise nach Bedarf im Home­office zu arbeiten oder Teil­zeit zu arbeiten.
  • Vor allem in kleinen Be­trieben besteht eher die Mög­lich­keit, Mit­arbeiten­den mehr Ver­antwort­ung zu über­tragen. Wer eigen­ständig handeln und denken darf, ist oftmals mo­tivierter bei der Sache. Fehlende Frei­räume drücken dagegen auf die Stimmung.
  • Materielle Ar­beits­beding­ungen spielen eine nicht un­wesent­liche Rolle. Denken Sie daher an Mit­arbeiter-Benefits wie Dienst­wagen, ein eigener Park­platz auf dem Betriebs­gelände, Smart­phones, Vor­sorge­maß­nahmen und andere Zu­satz­leis­tungen, die das Gehalt auf­werten oder er­gänzen.