Kooperationen zwischen Start-ups und dem Mittelstand – Chancen nutzen

Eine Erhebung des Branchenverbandes Bitkom zeigt: Die Zusammenarbeit zwischen KMU und Start-ups kommt nur selten zustande. Bei Unternehmen ab einer Größe von 20 Mitarbeitern arbeiten 61 % gar nicht mit Start-ups zusammen. Unternehmen mit 500 und mehr Beschäftigten sind etwas offener, hier nutzen immerhin 51 % der Befragten die Chance zur Zusammenarbeit. Dabei passen etablierte Unternehmen und Gründer gut zusammen: Das Start-up profitiert von der Erfahrung und den Kontakten, während der Mittelständler innovative Impulse erhält und neue Kundengruppen erschließen kann.

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Welche Vorteile hat der Mittelstand von der Kooperation mit Start-ups?

Erfahrene Mittelständler verlassen sich oft auf bestehende Konzepte. Viele Traditionsunternehmen tun sich schwer, richtig auf die immer schnelllebiger agierenden Märkte zu reagieren und die Möglichkeiten der Digitalisierung voll zu nutzen. Durch die Zusammenarbeit mit jungen Unternehmern aus der Gründerszene ist es möglich, alte Denkmuster aufzubrechen und neue Impulse zu setzen. Der Austausch von Wissen aus sehr unterschiedlichen Perspektiven wirkt auf beide Seiten befruchtend und stärkt den Unternehmergeist. Während im Start-up oft Erfahrungen, Kontakte und finanzielle Mittel fehlen, benötigt der Mittelstand frische Ideen und neue Zugänge zum modernen Markt. Durch die Kooperation der ungleichen Partner ergibt sich eine Win-win-Situation, von der alle Beteiligten deutlich profitieren.

Welche Möglichkeiten zur Zusammenarbeit zwischen Mittelstand und Gründern sind besonders hilfreich?

Experten sind sich einig: Dem Markt stehen disruptive Veränderungen bevor. Die Grenzen zwischen Herstellern, Verkäufern und Kunden verschwimmen. Durch die Virtualisierung, die die schnelle Produktion von Komponenten z. B. mittels 3-D-Druck direkt vor Ort ermöglicht, verändern sich Produktions- und Logistikprozesse rasant und nachhaltig. Etablierte Unternehmen müssen auf die neuen Bedingungen ebenso reagieren wie auf neue Mitbewerber, die teils aus dem Ausland und teils aus der Gründerszene stammen. Die Kooperation mit innovativen Start-ups kann diesen Prozess nicht nur erleichtern, sie kann völlig neue Wege eröffnen. Doch wie finden Start-ups und mittelständische Unternehmen zusammen? Mit den folgenden Maßnahmen ermitteln Sie den passenden Partner für Ihr Unternehmen:

  • Pitches: Dieser ursprünglich aus der Werbebranche stammende Begriff beschreibt die Präsentationen von Gründern, mit denen sie Investoren, Partner oder Kunden für ihre Idee gewinnen möchten. Pitches landen nicht nur in Schriftform bei Unternehmen. Häufig veranstalten Industrie- und Handelskammern oder regionale Gesellschaften zur Wirtschaftsförderung Pitches, bei denen sich Start-ups vielen möglichen Partnern und Investoren präsentieren können. Ein Besuch derartiger Veranstaltungen lohnt sich – vielleicht ist Ihr neuer Geschäftspartner mit einer einzigartigen Idee dabei.
  • Gründermessen: Hier handelt es sich sozusagen um die Leistungsschau der Jungunternehmer. Ein Besuch der interessanten Stände ist lohnenswert und es lassen sich spielend erste Kontakte knüpfen.
  • Gründerwettbewerbe: Gründerwettbewerbe bringen jungen Unternehmen Aufmerksamkeit. Mediale Präsenz und die Chance, ein Netzwerk in der Branche aufzubauen, sind für beide Seiten attraktiv.
  • Networking: Ein starkes Netzwerk unterstützt etablierte Unternehmen dabei, interessante Start-ups zu entdecken. Ebenso haben gut vernetzte Jungunternehmen eine größere Chance passende Partner und Investoren zu finden, als jene Start-ups, die wenig Kontakte in der Branche pflegen. Unternehmerstammtische, (regionale) Messen und Veranstaltungen von Branchenverbänden sind besonders geeignet, um Kontakte zu knüpfen.

Postbank ermöglicht Networking zwischen Bonner Mittelständlern und Start-ups

Auch die Postbank bot im Vertriebscenter Bonn unter dem Motto „Zukunft Mittelstand“ lokalen Unternehmen sowie der Gründerszene die Möglichkeit, sich im Rahmen einer After-Work-Veranstaltung zu vernetzen – mit einem Mix aus Pitch-Präsentationen, Impulsvorträgen und lockerem Get-together.

Wie die Zusammenarbeit von etablierten Unternehmen und Start-ups aussehen kann, kommt stark auf den Einzelfall an. Das Engagement kann sich rein auf finanzielle Investitionen beschränken. Sinnvoller sind allerdings Kooperationen, bei denen Know-how und bestehende Kontakte zu beiderseitigem Nutzen ausgetauscht werden. Selbst die gemeinsame Entwicklung von Produkten und geeigneten Vermarktungsstrategien ist möglich. Wenn beide Seiten sich auf Augenhöhe begegnen und die Stärken des Partners anerkennen, ist ein reger Austausch von Wissen die logische Folge und die Partnerschaft wächst stetig zusammen.

Gemeinsamkeiten machen stark

Kleine und mittelständische Unternehmen können stark von Kooperationen mit der Gründerszene profitieren. Start-ups bringen innovative Ideen, neue Sichtweisen und eine hohe Affinität zu Digitalisierung und Online-Marketing mit. Im Gegenzug bieten der reiche Erfahrungsschatz und die zahlreichen Kontakte zu Lieferanten und Kunden sowie die tiefen Branchenkenntnisse den Start-ups Vorteile von unschätzbarem Wert. Nutzen Sie Ihre Chancen und öffnen Sie sich den frischen Ideen, die Jungunternehmer in Ihren Betrieb einbringen können!