Treibstoff für Investitionen
Um im heiß umkämpften Luftfahrtgeschäft konkurrenzfähig zu bleiben, muss der Köln Bonn Airport regelmäßig große Summen investieren. Finanziert werden diese mit mehreren Partnern – einer davon ist die Postbank. Wir zeigen, wo die Vorteile liegen.
Es war eines der bislang größten Bauprojekte in der Geschichte des Flughafens Köln/Bonn: Von April bis November 2018 hat der Airport seine große Start- und Landebahn schrittweise saniert. Die Dimensionen dieser Aufgabe waren enorm: Instand gesetzt werden musste der Bodenbelag auf 3.815 Metern Länge und 60 Metern Breite – und all das bei laufendem Betrieb. Dafür mussten zunächst rund 240.000 Quadratmeter Asphalt 12 Zentimeter tief abgetragen und abtransportiert werden – das entspricht einer Fläche von mehr als 33 Fußballfeldern. Tag und Nacht waren dann bis zu 350 Arbeiter, 180 Lkw und 26 Walzen gleichzeitig im Einsatz, um insgesamt rund 74.000 Tonnen neuen Asphalts aufzubringen. Und weil man schon mal dabei war, wurden in dem Zeitraum auch noch 200.000 Meter Kabel verlegt und 1.300 Unterflurfeuer zur Beleuchtung der Runway neu installiert. Kostenvolumen der gesamten Maßnahme: knapp 55 Millionen Euro.
Die Planung der Arbeiten erfolgte minutiös. Höchstes Ziel dabei war, eine perfekte Balance zwischen Bauarbeiten, laufendem Flughafenbetrieb und den Ruhebedürfnissen der Anwohner zu finden. „Das war eine echte Herkulesaufgabe, die nur durch die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten gemeistert werden konnte", betont Johan Vanneste, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen Köln/Bonn GmbH.
Das Projekt Start- und Landebahnsanierung im Video
Auf gute Zusammenarbeit setzt der Köln Bonn Airport auch bei der Finanzierung seiner Investitionsprojekte. Und davon gibt es aktuell etliche: Bereits zwischen 2015 und 2017 wurde für rund 20 Millionen Euro die sogenannte Querwindbahn saniert. Sie diente während der Arbeiten an der großen Start- und Landebahn als Ausweich-Runway. Aktuell entsteht zwischen den Terminals 1 und 2 ein neuer
Verbindungsgang. Darüber können die Fluggäste künftig auch nach der Sicherheitskontrolle vom einen ins andere Terminal gelangen. Das Investitionsvolumen beläuft sich hier auf rund 10 Millionen Euro.
Bankenpool zur Finanzierung
„Während wir kleinere Investitionen, etwa in Fahrzeuge oder Geräte, zumeist aus dem Cashflow finanzieren, setzen wir für die größeren Projekte mittel- bis langfristige Darlehen sowie Förderkredite ein", erläutert Martin Dall, Geschäftsbereichsleiter Controlling/Logistik des Flughafens, seine Strategie. Dafür arbeitet der Airport regelmäßig mit einem offenen Pool aus sechs bis sieben Bankpartnern zusammen. Die Finanzierungsvereinbarungen erfolgen dabei jeweils individuell und nicht im Rahmen eines Konsortialvertrags. „So können wir uns stets den – oder auch die – nach unserer Ansicht jeweils am besten geeigneten Partner auswählen", erklärt Stefan Schäfer, Fachbereichsleiter Finanzen des Flughafens. Dabei stünden die Konditionen ganz klar im Vordergrund. Wichtig sei aber auch, dass kurzfristige Finanzierungsanfragen schnell und unbürokratisch erfüllt werden und sich die Banken auch in schlechteren Geschäftsjahren als verlässliche Partner erweisen.
Partner seit zehn Jahren
Einer der Finanzierungspartner des Köln Bonn Airports ist seit 2009 die Postbank. „Unsere Geschäftsbeziehung ist über die Jahre kontinuierlich gewachsen", sagt Firmenkundenbetreuerin Andrea Kamphausen, die bei der Postbank für die Finanzierungsprojekte des Flughafens zuständig ist „Derzeit unterstützen wir den Airport bei seinen Investitionen derzeit mit einem Volumen von ca. 30 Millionen Euro, das sind etwa 10 Prozent des Gesamtfinanzierungsbedarfs", erläutert Kamphausen. Bereitgestellt wird die Summe im Rahmen eines Postbank Investitionskredits.
„Die Chemie zwischen Flughafen und Postbank hat sofort gestimmt", erinnert sich Martin Dall. „Wir fühlen uns gut betreut, aber nicht vertrieblich bedrängt", ergänzt Stefan Schäfer. Draußen setzt derweil ein Airbus zur Landung an – butterweich auf der frisch sanierten großen Start- und Landebahn. Gleich nebenan hat bereits das nächste Sanierungsprojekt begonnen: Bis Ende 2020 wird dort zunächst ein 1,1 Kilometer langes Teilstück der kleinen Start- und Landebahn „Rollweg Bravo" saniert. 50.000 Quadratmeter Asphalt und Beton – für die Bauplaner des Flughafens fast schon ein Klacks.